Archiv, IHM

Berichte aus der Gläsernen Redaktion auf der
Internationalen Handwerksmesse

Energiespartag auf der Internationalen Handwerksmesse

Bauen mit Bambus, Wärme aus Abwasser
(jvh/njb/djs, München) Der Energiespartag der Handwerksmesse lockte am Montag zahlreiche Besucher in das Aktions- und Beratungszentrum „Energie und Umwelt“ (Halle A4, Standnummer 341/554). Dorthin hat der Messeveranstalter findige Tüftler eingeladen, die neue Ideen rund um energiesparendes und umweltschonendes Bauen und Wohnen präsentieren. 

„Wieso spülen Sie Ihr warmes Abwasser einfach weg?“, fragt Frank Meyer zur Heide von der Firma DeTec aus Detmold. „Nutzen Sie doch die Wärmeenergie!“ Logisch, denken sich die vielen aufmerksamen Besucher. Meyer zur Heide hat einen Energie-Trichter erfunden, der Wärme aus dem Abwasser zieht: „Gefiltertes warmes Schmutzwasser fließt in den Trichter und wird dort zunächst gespeichert. Durch ein Kühlmittel wird dem Wasser die Wärme – also Energie – entzogen.“ Das gleiche Prinzip wie bei einem Kühlschrank. In einem so genannten Verflüssiger wird die Energie dann in ein Heizsystem abgegeben, erklärt der Erfinder.

Der kleinste Energie-Trichter hat ein Fassungsvermögen von zwei Kubikmetern und kostet 10.000 Euro. Einsatzmöglichkeiten sieht der Tüftler in Hotels, Krankenhäusern, Mehrfamilienhäusern und in der Industrie. Für seine raffinierte Idee wird er morgen mit dem Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

High-Tech mit Bambus

„Leicht, billig, umweltschonend – und zugleich zugfest“. Ulrich Wallner von der Firma Bambutec aus Schwabach schwärmt für Bambus. Bei einem Zehntel des Gewichtes habe Bambus gut die Hälfte der Zugfestigkeit von Stahl. Nicht nur in den Entwicklungsländern würden sich so für das Bauhandwerk ganz neue Möglichkeiten ergeben: „Mit Bambutec kann alles gebaut werden“, sagt Wallner, „Brücken, Hallen, Pavillons, Türme, einfach alles.“ In Europa könne alternativ zu Bambus auch Restholz aus dem Wald verwendet werden. Die Firma hat spezielle Maschinen entwickelt, welche die Hölzer passgenau zuschneiden. So können die Holzfasern im Stabwerk ihre optimale Tragfähigkeit entfalten. Die Maschinen werden Handwerkspartnern weltweit gegen eine Lizenzgebühr zur Verfügung gestellt. Diese Gebühr ist abhängig von der Produktivität des Partnerunternehmens und beträgt etwa zehn Prozent der Wertschöpfung.

Hanf, Wasser, Sonne

Heute und morgen werden die umweltschonenden Erfindungen noch präsentiert. Zu sehen sind auch der gesundheitlich und ökologisch unbedenkliche Dämmstoff Hanf sowie eine besonders einfache und günstige Solarwärmeanlage. Deren Erfinder erhält morgen ebenfalls den Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk. Blickfang im hektischen Messetreiben ist jedoch ein vier Meter großes Metall-Schaufelrad. Es wird mit Wasser angetrieben und erzeugt dabei Strom.

Weitere Informationen im Internet

www.de-tec.net
www.bambutec.org
www.thermo-hanf.de
www.pate-der-sonne.de
www.wasserrad-drews.de